Headhunter im Home Office - Teil 1

Nach einer Woche im Homeoffice können wir ein erstes Fazit ziehen:
Wir wissen die Errungenschaften der Digitalisierung zu schätzen, sind jeden Tag etwas routinierter darin und kommunizieren anders.
Das klingt, als ob wir sonst Karteikasten und Wählscheibentelefon nutzen. Nein, wir setzen natürlich auch integrierte Datenbanken, verschiedene Systeme zur Internettelefonie und internen Kommunikation ein.
Aber wer kennt es nicht: Das Telefon klingelt, man greift zum Stift und notiert sich schnell das gesagte. Am besten auf einem Zettel, der zu einem ganz anderen Thema gehört, weil man gerade nichts anderes zur Hand hatte. Natürlich hat man es nicht direkt ins System übertragen – idealerweise hätte man direkt den digitalen Weg gewählt – und wo genau der Zettel in den Aktenstapeln liegt, die man sich – vorsichtshalber – mit an den heimischen Schreibtisch genommen hat, ist auch nicht ganz klar.
Und wir kommunizieren anders. Sonst hat man kurz zum Kollegen geblickt, gefragt oder durch den Türspalt geschaut, gerade für die Kleinigkeiten. Aber den Kollegen dafür anchatten oder anrufen? Oder für all das, was sonst “zwischen den Zeilen” passiert? Es war erstmal ziemlich ruhig. Inzwischen haben wir unser gesundes Maß der Kommunikation gefunden.
Das Einrichten von Systemen und Infrastruktur ganz ohne Support gehört nun zum Alltag. Pusht die Corona-Krise etwa nicht nur die weltweite Digitalisierung, sondern auch unsere ganz persönliche digitale Kompetenz? Starke Nerven brauchen aber auch die Versiertesten, wenn die Systeme der hohen Auslastung nicht standhalten und es tatsächlich 20 Minuten dauert, bis alle fünf Teilnehmer mit Bild und Ton in der Konferenzschaltung sind.
Und welche Blüten es treibt, wenn man in professioneller Manier versucht, die Kinderbetreuung und das Office unter einen Hut zu bringen, müssen wir hier nicht ausführen. Die Eltern kleinerer Kinder wissen, wie dringend man den „Mute-Button“ in jeder Telefonkonferenz braucht und alle anderen kennen die YouTube-Videos von Familienmitgliedern, die betont unauffällig durch die Videoschaltung kriechen.
Und was ist danach? Wann ist überhaupt danach? Aus der Expertensicht von Matthias Horx wird es ein gigantischer Neuanfang. Das will ich von hier aus gar nicht beurteilen, aber ich merke schon heute, dass es uns verändert und weiter verändern wird.
Ich bin neugierig, wie es bei Ihnen läuft….
Über den Autoren:

Alexandra Dohmgans
Alexandra Dohmgans ist seit mehr als einem Jahrzehnt im Geschäft. Sie belegt immer wieder auf beeindruckende Weise, dass sie den Spagat zwischen Metallverarbeitung und Konsumgüterindustrie exzellent beherrscht. Ihre Arbeit ist gleichermaßen von Passion und von Pragmatismus geprägt – in der Besetzung einzelner Führungspositionen wie im Aufbau ganzer Geschäftsbereiche.